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Ich habe mir einen Cougar gekauft

10. Juli 2001

Auf dem Weg zur Arbeit musste ich stets an einem Ford Vertragshändler vorbeifahren. Eines Tages stach mir ein rotes, regelrecht leuchtendes Fahrzeug ins Auge, dass unheimlich schnittig wirkte. Es war repräsentativ auf einer Showrampe platziert und stach zwischen den anderen Fahrzeugen deutlich her. Da ich meinen Sierras - besonders dem letzten - immer noch ein wenig hinterher trauerte, war das ganz mein Ding und erweckte mein Interesse. Um welches Modell es sich handelte, wusste ich zu dem Zeitpunkt zwar noch nicht, aber schon aus der Ferne war ich irgendwie total begeistert.

cougar gekauft

Eines nachmittags war ich mit einer Freundin ganz ohne Zeitdruck auf dem gleichen Weg unterwegs. So entschloss ich mich spontan anzuhalten und mir den Wagen auch mal aus der Nähe anzuschauen. Ah, es ist ein Cougar! Diese Linien, die Lichtreflexe, diese polarisierenden Knubbelscheinwerfer und -rückleuchten und dann das Rot. Meine Freundin war eher skeptisch, aber mein Herz klopfte ... es war um mich geschehen und ich hatte das Gefühl, der Cougar ist wie für mich gebaut worden. Er ist genau die richtige Mischung aus Individualismus mit einer sportlichen Note in einem komfortablen Coupé.

Für mich stand fest, dass der Ford Cougar mein nächster Gefährte wird, denn das war MEIN Auto!

Ohne Moos nix los

Allerdings war der Preis ein Punkt, den ich nicht übersehen konnte. Auf dem innenliegenden Schild stand ein Listenpreis von 53.000 DM, was etwas zuviel für meine Portokasse war. Wieder Zuhause angekommen, begann ich meine Recherche nach dem Fahrzeugmodell. Ich erinnerte mich an eine TV-Werbung vor ein paar Jahren, wo ich schon damals dachte, dass sei ein schönes Fahrzeug. Also machte ich mich auf die Suche nach dem gleichen Modell, nur als Gebrauchtwagen. Leider wurden nicht sehr viele Gebraucht-Cougar angeboten und nachdem ich mich bei der Motorosierung für einen V6 entschieden hatte, wurden es noch weniger. Aber hey ... wenn schon, denn schon. Ein rotes Exemplar fand ich bei einer Ford Vertretung ca. 100 km entfernt und ein Termin für eine Probefahrt war schnell vereinbart.

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Angekommen in dem Autohaus wurde meine Vorfreude erstmal gedämpft. Da der angebotene Wagen nur in Kommission verkauft wurde, wollte mich der Verkäufer nicht selbst den Cougar fahren lassen. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass 170 PS in 2001 ziemlich viel waren oder an der unumstößlichen Tatsache, dass ich weiblich bin und der Verkäufer kein großes Vertrauen in meine Fahrkünste hatte. Ich wollte den Weg aber nicht umsonst gemacht haben und so fuhr ich auf dem Beifahrsitz mit, als der Verkäufer mir den Wagen vorführte. Wahrscheinlich konnte der Verkäufer aus meinen leuchtenden Augen ein deutliches Kaufinteresse interpretieren, denn er wollte sich nicht auf eine Preisverhandlung einlassen. Außerdem bot er für meinen aktuellen, in Zahlung zu nehmenden 5 Jahre alten Garagen-Mondeo in erstklassigem Zustand so wenig, dass ich an einem ernsthaften Verkaufswillen zweifelte. Aus diesem Geschäft wurde also nichts und ich musste mich weiter umschauen.

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Das Angebot an gebrauchten Cougars war insgesamt schon spärlich und ich fand in ganz Norddeutschland keinen weiteren roten, gebrauchten Cougar im Angebot. Silber war schon mehr im Angebot, aber da meine letzten beiden Fahrzeuge schon silber waren, wollte ich eigentlich nicht noch einmal silber. Schwarz und grün sind so gar nicht meine Farben, also blieb als Alternative noch der Cougar in blau. Auch das war eine schöne Farbe, aber ich hatte mich eigentlich auf das rot fixiert und wollte auch nicht wirklich davon abweichen. Mittlerweile war fast ein halbes Jahr vergangen und es schien mir nichts anderes übrig zu bleiben, als über den Neuwagenkauf dieses einen roten Cougar nachzudenken, der bei meinem örtlichen Ford Händler offenbar auf mich wartete.

Ein Traum wird wahr

Ich fing also das rechnen an. Der Schlüssel war mein Sohn, der dem Kindergartenalter zwischenzeitlich entwachsen war und in die Schule kam. Da ich den Kindergarten vorher vollständig selbst bezahlen musste, wurden so plötzlich einfach vergessene, erhebliche Geldmittel frei. Der Kauf eines nagelneuen Cougar kam nun nicht mehr nur rechnerisch schlagartig in Betracht. Da ich jedoch im Verhandeln nicht die Leuchte bin, nahm ich für den Besuch bei meinem örtlichen Ford Autohaus eine entsprechende männliche Begleitung mit. Die sollte das Verhandeln für mich übernehmen und nach meiner Erfahrung mit dem Gebrauchtwagenhändler gleichzeitig auch für etwas mehr maskulinen Charme sorgen.

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Beim Autohaus angekommen, war ich erstmal geschockt. Ich hatte ernsthaft geglaubt, dass dieser eine rote Cougar fast ein halbes Jahr auf mich gewartet hätte, ohne zu berücksichtigen, dass ein Autohaus von dem Verkauf der Autos lebt. Was soll ich sagen ... der Cougar war nicht mehr da! Wir gingen trotzdem in den Verkaufsraum und fanden den Inhaber vor. Mit ihm besprachen wir, dass wir gerne einen Cougar kaufen wollten und dass der angebotene auf der Rampe wohl leider schon weg sei. Zu meiner großen Freude meinte der Inhaber, dass dieser Cougar durchaus noch zum Verkauf stünde und er lediglich beim Lackierer sei. Der Cougar hätte auf Anregung des Inhabers einen Frontspoiler sowie Seitenschweller bekommen, um das sportliche Design zu unterstreichen. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaube ich haben einen Freudensprung im Verkaufsraum gemacht 😀

Die Verhandlungen wurden also aufgenommen und ein adäquater Ankaufpreis wurde für den Mondeo vereinbart. Auch mit der Verhandlung für den Cougar selbst, war ich äußerst zufrieden und so habe ich der Vertrag flugs unterschrieben. Ich habe den Cougar gekauft! Das Sahnehäubchen beim Cougar war, dass sowohl die erwähnten Spoiler, ein Tieferlegungssatz, ein Satz TSW-Felgen als auch die markanten Racing-Streifen im sehr gut rabattierten Preis inklusive waren. Lange 4 Tage musste ich noch warten und dann habe ich meinen Cougar, der offenbar tatsächlich auf mich gewartet hat, abholen dürfen. Meiner festen Überzeugung nach, war es wirklich Schicksal, dass dieser Wagen und ich aufeinandertrafen.

Für mich steht fest, wir werden eine sehr lange gemeinsame Zukunft haben ...

Gruß Silke
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